Migration von ausländischen Mitarbeiter:innen ins österreichische Gesundheitswesen ist ein Thema, das kaum aktueller sein könnte. Der derzeitige und zukünftige Personalmangel, der unter anderem der Demographie geschuldet ist, macht die Akquirierung von Gesundheitspersonal von außerhalb Österreichs zur gängigen Praxis. Vielfältige Kulturen und Lebenswelten treffen im Berufsfeld aufeinander.

Im Sinne einer qualitätsvollen Gesundheitsversorgung in den verschiedenen Settings gilt es, Rahmenbedingungen für interkulturelle Öffnung sowie Integration der ausländischen Pflegekräfte in die Teams zu schaffen.

Kursdetails

Zielgruppe Führungskraft

Ziele Die Fortbildung „Kultursensibles Führen“ stärkt „die Sinne“ und die interkulturelle Kompetenz von Führungskräften im Umgang mit Mitarbeiter*innen aus aller Welt. Und sie bietet Werkzeuge für den Führungsalltag aller Professionen des Gesundheitsbereichs.

Kulturwissen: Grundlagen
Block 1 | 2 Tage
§ Ausgewählte Länder- und Kulturstudien sowie Konzepte mit Fokus auf Pflege/Medizin inkl. Begriffsgeschichte
§ „Cultural turn“ und Sozialkapitalansatz
§ Konzepte der Lebensqualität unterschiedlicher Kulturen
§ Systematische Benachteiligung in Gesellschaft, Medizin und Pflege durch interkulturellen Minderheitsstatus
§ Hilfs- und Stützungsressourcen im Migrationskontext
§ Fallbeispiele

Lernen von "Guter Praxis“ interkultureller Öffnung
Block 2 | 1 Tag
§ Internationale, europäische und österreichische Beispiele des Umgangs von Organisationen mit Aspekten interkultureller Öffnung

Ambiguitätskompetenz
Block 3 | 2 Tage
§ Selbst- und Fremdwahrnehmung
§ Einfluss der Kultur auf Wahrnehmung, Denken, Verhalten und Kommunizieren
§ Inter- und transkulturelle Kompetenz
§ Kulturell und religiös differierende Sichtweisen auf Gesundheit und Krankheit
§ Ambiguitätstoleranz als Werkzeug
§ Arbeiten in multikulturellen Teams
§ Transkulturelle Gefühls- und Beziehungsarbeit in Management
§ Fallbeispiele

Handeln: Interkulturelles Gesundheits- und Konfliktmanagement
Block 4 | 2 Tage
§ Der Sozialkapitalansatz in der Praxis des Gesundheitsmanagements
§ Interkulturelle Mediation und Konfliktlösung, Interventionstechniken
§ Konfliktprävention
§ Systemische und gewaltfreie Konfliktlösung, Konflikteskalation
§ Kompetenzen des interkulturellen Mediators
§ Fallbeispiele

Modelle: Interkulturelle Führung und Management
Block 5 | 2 Tage
§ Konzeptuelle Strategieentwicklung
§ Führungsmodelle und Kultur
§ Behandlung/Pflege/Begleitung zwischen Recht und moralischer Verpflichtung
§ Aufklärung & Behandlung bei nicht deutschsprachigen Patient*innen
§ Wirtschaftliche Aspekte im Zusammenhang mit Sprach- und Kulturbarrieren
§ Herausforderung Sprach- und Kulturvermittlung bzw. Lösungsansätze
§ Kernelemente interkulturellen Managements
§ Klinisches Datenmanagement

Kursdauer 72 Seminareinheiten

Anmerkungen Der Kurs findet in Hall i.T. im Eduard Wallnöfer Zentrum 1 (UMIT) statt.

In der Kursgebühr sind die Reise- und Unterkunftskosten für Modul 2 nicht beinhaltet! Zur Information: Die Fachtagung „kultursensibel führen“ findet am 16.05.2025 in Wien statt.

Informationsfolder

Diese Fortbildung wird in Kooperation mit der FH OÖ CoL3 – Center of Lifelong Learning durchgeführt.
Lehrgangsleiterin: Mag.a PhDr.in Silvia Neumann-Ponesch MAS